Ein beschleunigtes Verfahren soll mehr Pflegekräfte in den Arbeitsmarkt integrieren
Wien – Der Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Karte wird für diplomierte Pflegekräfte erleichtert. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hat einen entsprechenden Erlass erarbeitet. Das beschleunigte Genehmigungsverfahren soll mehr Pflegekräfte in den Arbeitsmarkt integrieren. Bis 2030 werden rund 40.000 diplomierte Pflegekräfte benötigt. Konkret wird mit der Änderung ermöglicht, die Rot-Weiß-Rot-Karte noch vor Abschluss des Nostrifizierungsprozesses zu erhalten.
Damit werde eine rechtliche Lücke geschlossen, „die bisher die Arbeitsmarktintegration von hoch qualifizierten Personen erschwert hat“, erklärte Kocher in einer Stellungnahme. „Wir haben im Pflegebereich einen besonderen Bedarf nach qualifizierten Arbeitskräften, der durch die Krise noch größer geworden ist“, so der Minister.
Diplomierte Kranken- und Pflegekräfte müssen ihre Ausbildung in Österreich im Rahmen eines sogenannten Nostrifizierungsverfahrens anerkennen lassen. Sie haben bereits ihre Ausbildung abgeschlossen und müssen in der Regel nur noch wenige Schritte absolvieren. Mit einer Genehmigung des Landeshauptmanns können sie schon während des Verfahrens unter Aufsicht arbeiten. Eine rechtliche Lücke bestand jedoch bisher bei der Arbeitszulassung von Drittstaatsangehörigen ohne ordentlichen Aufenthaltstitel während des Nostrifizierungsverfahrens. Der Arbeitsminister stellt daher per Erlass klar, dass auch während des Nostrifizierungsverfahrens eine Rot-Weiß-Rot-Karte erteilt werden kann. (APA, 18.4.2021)