Jede dritte Firma ist gezwungen Kurzarbeit anzumelden!

Eine aktuelle Studie des Ifo-Instituts hat ergeben, dass rund ein Drittel aller Unternehmen auf Kurzarbeit zurückgreifen muss. Besonders hart trifft es Reisebranche und Gastronomie.

Fast ein Drittel aller Unternehmen lässt die Mitarbeiter kurzarbeiten. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Münchner Ifo-Instituts, über die die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Demnach haben im Januar 31 Prozent der Betriebe die staatlichen Lohnzuschüsse bei der Arbeitsagentur beantragt. Im Dezember waren es 28 Prozent.

Branchen unterschiedlich betroffen

Insgesamt seien im Januar 2021 2,6 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit beschäftigt gewesen. Im Dezember waren es den Daten zufolge noch 2,2 Millionen.

Besonders hart getroffen hat es die Reisebranche. 90 Prozent aller Reisebüros und Reisevermittler haben Kurzarbeitergeld beantragt. Fast genauso schwierig stellt sich die Situation in der Gastronomie dar, wo 86 Prozent der Betriebe kurzarbeiten lassen.

 

Die einzelnen Industriebranchen entwickelten sich sehr unterschiedlich, hatte das Ifo-Institut schon Anfang Februar vermeldet. Demnach gehe die Kurzarbeit im Maschinenbau, bei den Metallerzeugern und den Herstellern von Metallerzeugnissen zurück. Bei den Autobauern hingegen steige sie. Aktuell seien laut Ifo-Institut im Einzelhandel und der Autoindustrie etwa die Hälfte der Beschäftigten betroffen.

Die Löhne sinken

Der Anstieg der Kurzarbeit während der Pandemie hat Folgen für die Lohnenentwicklung, wie jüngste Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gezeigt hatten: „Die Corona-Krise und der daraus resultierende vermehrte Einsatz von Kurzarbeit hat die gesamtwirtschaftliche Lohnentwicklung im Jahr 2020 stark beeinflusst und führte erstmals seit Beginn der Erhebung im Jahr 2007 zu einem nominalen Verdienstrückgang“, hieß es dazu.

Das Instrument der Kurzarbeit dient dazu, Entlassungen in Zeiten wirtschaftllicher Krisen zu verhindern. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres stieg die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum dritten Quartal 2020 saisonbereinigt um 21.000 Personen an, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilt. Allerdings liegt die Zahl 1,6 Prozent unter dem Niveau des vierten Quartals 2019. Kurzarbeitende zählen bei der Ermittlung der Erwerbstätigenzahl zu den Beschäftigten.

 

Kurzarbeit wirkt sich aber sehr wohl auf das Arbeitsvolumen aus. Die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person verringerte sich nach vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im Schlussquartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,7 Prozent auf 337,3 Stunden.

 

quelle: www.tagesschau.de

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