Digitalisierung und Automatisierung veränderten die Arbeitswelt schon vor Corona. Doch die Pandemie wirkt nun als zusätzlicher Treiber, zeigt eine Studie des McKinsey Global Institute.
Berlin Die Coronakrise beschleunigt den Wandel der Arbeitswelt. Rund 6,5 Millionen Erwerbstätige in Deutschland werden sich bis 2030 erhebliche neue Fähigkeiten und Qualifikationen aneignen oder eine Umschulung machen müssen, zeigt eine neue Studie des McKinsey Global Institute (MGI).
Weitere vier Millionen Menschen müssen sich sogar mit einem Berufswechsel anfreunden. Insgesamt sind in den kommenden zehn Jahren in Deutschland also rund 10,5 Millionen Berufstätige betroffen – 900.000 mehr als in Projektionen vor Ausbruch der Pandemie.
Covid-19 habe drei Trends vorangetrieben, die sich bereits vor der Pandemie in der Arbeitswelt, im Verbraucherverhalten und in Geschäftsmodellen abzeichneten, heißt es in der Studie: das mobile Arbeiten, den elektronischen Handel und die Automatisierung von Produktion und Prozessen. „Diese Trends werden die Umwälzungen und Veränderungen von Arbeitsplätzen in den nächsten zehn Jahren weiter beschleunigen“, erwartet McKinsey-Partner Tilman Tacke.
Die Berater haben wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland, China, Frankreich, Indien, Japan, Spanien, Großbritannien und den USA untersucht. „Vom Wandel der Arbeitswelt sind alle Erwerbstätigen betroffen, wenn auch in sehr unterschiedlichem Maße“, sagt Susan Lund, Co-Autorin der Studie. Frauen müssten sich stärker auf Veränderungen einstellen als Männer, Geringqualifizierte stärker als Höhergebildete, jüngere stärker als ältere Beschäftigte.